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An die Wand damit

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Du warst fotografieren und hast etliche schöne Bilder mit gebracht. Raw-Entwicklung ist fertig. Und sonst? Nur Gigabyte-weise belegte Festplatten, Speicherkarten oder USB-Sticks. Wie oft schaust Du dir die Bilder an? Zeigst Du sie Anderen? Du kannst sie evt. noch in einem Forum, bei Flickr, G+ oder Deinem Blog online stellen, um sie Anderen zu zeigen. Aber ist das alles? Gibt es nicht noch mehr?

Früher hat man jedes Foto auf Papier gehabt. Und heute? Einzelne Bilder werden vielleicht noch an einer Print-Station im Supermarkt oder in der Drogerie ausgedruckt, was dann ja den Abzügen von Früher entspricht. Das sind wahrscheinlich am ehesten Bilder von Familienfeiern. Bilder eines Urlaubs oder Ausflugs könntest Du z.B. in einem Fotobuch zusammen fassen, mit etwas Text versehen und so eine dauerhafte Erinnerung schaffen. Ist das nun alles? Nein!

Ein Freund von mir hat in seinem Blog beschrieben, wie er seine Fotowand neu konzipiert hat. Das hat mich inspiriert, mal meine Gedanken zu dem Thema nieder zu schreiben. Ein paar generelle Gedanken zur Wanddekoration hat Michael Omori Kirchner auf fotografr.de zusammengestellt.

Es gibt Anbieter, die Fotos im Großformat anbieten. In der Vergangenheit habe ich diesen Service einige Male genutzt und Fotos im Format 30×45 bzw. 60×40 Hochglanz drucken lassen und im Bilderrahmen mit Passepartout hinter Glas aufgehängt. In der Größe entwickeln die Bilder eine tolle Wirkung. Man kann sich jeden Tag daran erfreuen. Erinnerungen lebendig halten. Sie können auch, je nach Motiv, motivieren.

Hinter Glas sind die Bilder auch gut geschützt. Aber leider spiegelt das Glas auch – vor allem dann, wenn das Foto dunklere Bildteile enthält.

Versand

Prints bis Größe DIN A4 werden per Post in einem stabilen Umschlag versandt. Größere Formate werden hingegen gerollt per Paketdienst versandt. Bei Rollenversand hat man das Problem, dass die Prints sich an die Rollung erinnern und sich immer wieder aufrollen wollen. Hinter Glas ist das aber kein Problem. Das Ein- und Auspacken kann bei Unachtsamkeit aber zu Knicken führen. Das ist dann ein Schaden, den man nicht mehr reparieren kann.

Seit einiger Zeit gibt es auch Alternativen: Leinwand, Hinterglasdruck und auf Alu-Verbundmaterialien

Leinwanddruck

Ich habe vor kurzem zwei Leinwandprints im Format 80×60 als Test bestellt. Sie kommen als Paket nach Haus. Jedes Bild einzeln in Luftpolsterfolie verpackt und zusammen in einem stabilen Pappkarton. Trotz der Größe sind sie erstaunlich leicht, im Vergleich zu einem Print auf Fotopapier mit Rahmen unter Glas. Interessanterweise habe die beiden auf Leinwand gedruckten Bilder an der Wand eine Anmutung von Räumlichkeit und Tiefe. Es kommt mir so vor, als könne man die Objekte im Bild tatsächlich anfassen. Anders, als ich es von den bisherigen Prints gewöhnt war. Das liegt möglicherweise an der leicht rauen Struktur des Materials.

Leider geht beim Druck auf Leinwand an allen vier Seiten ein Teil (kleiner) des Bildes verloren. Das ist dadurch bedingt, das die Leinwand um einen hölzernen Trägerrahmen herumgeführt wird und auf der Rückseite an diesem Rahmen befestigt wird. Darum muss man bei der Bildauswahl darauf achten, dass sich im Randbereich kein wesentlicher Bildinhalt befindet. Je nach Hersteller kann man während des Bestellprozesses sehen, wie viel vom Bild für diesen Umschlag verloren geht.

Zum Aufhängen benötigt man nicht unbedingt einen Bilderrahmen, sondern kann die Leinwand direkt aufhängen. Auch ein Aufhänge-System wird nicht unbedingt benötigt, wenn man bereits Nägel in der Wand hat. Man kann die Leinwände einfach mit dem inneren Holzrahmen auf die Nägel in der Wand auflegen.

Acryl

Ich habe auch einen Hinterglasdruck bestellt. Deutlich teurer als die Leinwand, aber mit einer tollen Bildqualität. Auch von der Anmutung her entspricht die Bildwiedergabe einem Print auf Fotopapier. Da die Oberfläche aber kratzempfindlich ist, werden die Bilder mit einer Schutzfolie versehen geliefert.

Um einen Print im Hintergasdruck oder auf Verbundmaterial gedrucktem Bild an die Wand zu bringen, benötigt man ein Aufhängesystem hinter dem Bild.

Beim Hinterglasdruck sowie beim Druck auf Verbundmaterialien kann man, wie bei Prints auf Fotopapier, bis an den Rand drucken. Es gibt keinen Verlust von Bildteilen.

Lagerung

Da ich Bilder gerne ein paar Mal im Jahr austausche, müssen die Bilder, die gerade nicht an der Wand hängen gelagert werden. Die Lagerung der Prints auf Fotopapier nimmt deutlich weniger Platz weg, als Hinterglasdrucke, Verbundmaterial oder Leinwand. Ich nutze eine Sammelmappe im Format A2 aus dem Künstlerbedarf für die Prints, die gerade nicht an der Wand hängen. Darin sind sie sicher aufgehoben. Sie können nicht verknicken, werden glatt gehalten und man kommt gut dran, um sie zu tauschen. Man benötigt nur einen Rahmen, der zur Einrichtung passt, und kann sich im Monats- oder Jahreszeitenrhythmus passende Bilder an die Wand hängen.

Leinwände sind da deutlich sperriger und müssen sorgfältiger aufbewahrt werden. Bei Hinterglasdruck und den genannten Verbundmaterialien ist eine Lagerung auch etwas schwieriger als bei den Prints. Sie sind zwar nicht so dick, wie Leinwände. Dafür muss man sie aber vor dem verkratzen schützen und die Aufhängesystem auf der Rückseite bedenken.

Fazit

Für mich hat jedes der genannten Verfahren seine Berechtigung. Qualitativ steht keines der Materialien hinter den Anderen zurück. Im Moment bevorzuge ich die Leinwand aufgrund der oben beschriebenen Tiefenwirkung.

Hat man seine Fotos jedoch in einem Panorama-Format, das sich im Produktportfolio des Herstellers nicht wiederfindet, so bleibt nur der Druck auf Fotopapier, da man hier selber die unbelichteten Ränder wegschneiden kann, um auch ein solches Bild an die Wand zu bekommen.

Wer mag, kann mir auch seine Erfahrungen unten in den Kommentaren hinterlassen. Ich freue mich auf Eure Kommentare.

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